Als Kinder sind wir vollkommen mit uns im Reinen. Wir leben im Hier und Jetzt, halten uns für durch und durch fantastische Wesen und den absoluten Mittelpunkt des Universums. Und je älter wir werden, verliert sich irgendwann dieses Gefühl. Wir werden darauf umprogrammiert, uns verändern und anpassen zu müssen, um für andere liebenswert zu sein: Welche Haarfarbe wir brauchen, welche Kleidung wir tragen oder welches Gewicht wir haben müssen. Wir fangen an, an uns zu zweifeln und uns in Frage zu stellen, fühlen uns oft minderwertig und nicht gut genug. Ob Internet, TV, oder das Umfeld – so viele Dinge suggerieren einem, dass man nicht richtig ist, wie man ist. Ein wirkliches Ende ist dabei nicht in Sicht: Es geht immer noch schöner, schlanker, besser, reicher. Was bleibt, ist ein geringes Selbstwertgefühl und eine stetige Unzufriedenheit mit sich selbst.
Du bist perfekt, so wie Du bist – auf Deine Weise
Der erste Schritt, um aus dieser ewigen Spirale herauszukommen: Hör auf, Dich zu vergleichen. Andere sind nicht besser als Du. Sie sind aber auch nicht schlechter. Sie sind einfach anders. Und das ist vollkommen in Ordnung. Denk nur mal an die Tierwelt. Ein Vogel und ein Fisch sind gänzlich unterschiedliche Wesen. Sie sehen anders aus, besitzen andere Eigenschaften und ganz andere Stärken. Würden eine Forelle und eine Drossel in einem Schwimmwettbewerb gegeneinander antreten, so wäre es ziemlich klar, dass die Forelle gegenüber dem Kontrahenten um Längen im Vorteil wäre, richtig? Aber wie sähe die Sache bei einem Rundflug aus? Und wie bei einem Tauziehen? Akzeptiere Dich mit all Deinen Stärken und Schwächen. Denn sie sind das, was Dich einzigartig machen. Natürlich kannst Du an Dir arbeiten um Deine Stärken zu fördern und Deine Schwächen zu minimieren. Wir finden es sogar gut und wichtig, sich weiter zu entwickeln. Aber behalte dabei im Hinterkopf, dass eine Forelle mit großer Wahrscheinlichkeit niemals so gut fliegen wird, wie die Drossel, so sehr sie sich auch bemüht. Erstelle Dir eine Liste mit all den Dingen, die Du ausnehmend gut kannst oder die Dich ausmachen. Das kann alles Mögliche sein. Kannst Du andere besonders gut zum Lachen bringen? Bist Du in hektischen Situationen der Fels in der Brandung? Hast Du eine außergewöhnlich schöne Stimme? Hör auf, stets Dein größter Kritiker zu sein, sondern halte Dir die Dinge vor Augen, die Dich einzigartig machen. Schenke Dir eine Liebeserklärung an Dich selbst.
Übrigens: Die Beziehung, die Du zu Dir selbst führst, wirkt sich auch auf die Beziehung zu anderen aus. Du wirst nur dann eine erfüllte Beziehung mit anderen Menschen führen können, wenn Du mit Dir im Reinen bist. Mache Dich nicht auf die Suche, nach Liebe von außen. Du brauchst niemanden, der Dir jeden Tag aufs Neue versichert, dass Du liebenswert bist.
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